FORTBILDUNGEN IN MEINER WELT(22/9/2021)

Fortbildungen sind so eine Sache für sich – aber vor allem ist es eine Sache für mich. Ich liebe es, meine Techniken zu erweitern und mein Wissen auf den aktuellsten Stand zu bringen und mich natürlich auch immer mehr zu vernetzen mit anderen Therapeuten. Manchmal treffe ich Therapeuten, mit denen ich bereits vor 10 Jahren in Klinken arbeiten durfte, manchmal treffe ich Menschen, die ich eigentlich ausserhalb meiner «Therapeutenbubble» kennengelernt habe und mit manchen Menschen verbindet mich fast schon eine Art Fortbildungsfreundschaft.
Während meines letzten Kurses, übernachtete ich, zusammen mit anderen Kursteilnehmerinnen, in einem nahegelegenen Hotel. An unserem zweiten Kursabend kaufte ich Antipasti, Brot, Käse, Fleisch und natürlich eine gute Flasche Wein. Wir sassen also zusammen und je mehr sich die Flasche leerte, desto witziger wurde es eigentlich. Wir sprachen über unsere Ausbildung über unsere Arbeit und natürlich auch über andere Kurse. Dieser Austausch veranlasste mich dazu, euch einen kleinen Einblick in die Fortbildungswelt als Therapeutin zu gewähren. Ich beginne hier mal mit den zwei wichtigsten Erkenntnissen.
 
Tische sind anscheinend für Therapeuten total überbewertet
Ich durfte wirklich noch nie an einem normalen Tisch sitzen um mein Script zu ergänzen. Meistens sitzt man als Therapeut an Behandlungsliegen und jeder der schon mal eine Massageliege berührt hat weiss, dass die Unterlage eher weich ist.
Tatsächlich habe ich sogar die Hälfte meiner Ausbildungszeit als med. Masseurin an einer Massageliege geschrieben. Und seit Abschluss meiner Ausbildung habe ich tatsächlich NUR NOCH auf Massageliegen oder auf meinen Knien geschrieben. Man entwickelt da aber seine Techniken (Filzstift ist besser als Kugelschreiber, Notizbuch ist besser als Notizheft, Stühle sind härter als Massageliegen). Tatsächlich habe ich mir recht schnell eine Mappe gekauft. Diese hat folgende Vorteile: Ich kann darauf schreiben, ich kann mein Script darin transportieren und man sieht verdammt wichtig aus, wenn man aufs Tram wartet mit einer Mappe unter dem Arm. (Ja, tatsächlich stehe ich da manchmal, in der einen Hand die Mappe und in der anderen Hand den Coffee to Go und dann bilde ich mir ja ein, dass mich die anderen für eine von den Erwachsenen halten.
 
Ich trage während der Fortbildung keine Schuhe
Und das meine ich so… Schulungsräume werden in der Regel ohne Schuhe (oder nur mit Hausschuhen/Socken betreten). Entsprechend irritiert war ich, als ich bei meinem letzten Kurs die Schuhe anbehalten durfte. Ich weiss ehrlich gesagt nicht mal, wieso man die Schuhe immer ausziehen muss. Also klar, wenn es draussen regnet und schneit macht das ja schon Sinn, aber meistens tut es das nicht. Wir müssen die Schuhe trotzdem ausziehen.
Fun Fact: Birkenstock sind gar nicht so verbreitet wie man denkt. Je nach Kurs (verschiedene Kurse sprechen auch verschiedene Therapeuten an) findet man eine unterschiedliche Konstellation an Schuhen. Meine persönliche Faustregel dazu: Je mehr Turnschuhe (vorzugsweise Merrell, On und Scarpa) desto strukturorientierter das Kursthema/der Dozent. Je mehr «alternative» oder gesunde Schuhe (Deerberg, Trayler, Birkenstock), desto feinstofflicher das Kursthema. Bitte versteht mich nicht falsch – ich finde beides total ok und ich besuche auch gerne Kurse zu allen möglichen Themen – aber die Häufung an bestimmten Schuhen ist wirklich witzig. Und falls ihr euch fragt, welche Schuhe ich trage… mir gehört in der Regel das Paar Schuhe mit Absatz oder die Flip-Flops.

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