CRANIOSACRAL THERAPIE

 
Die Craniosacraltherapie ist ein Teilgebiet der Osteopathie und arbeitet nach den selben Grundregeln (siehe auch OMT/FO).
Anfangs des 20. Jahrhunderts beschrieb William Sutherland zum ersten Mal das Cranoisacrale System. Er entwickelte Behandlungsmethoden, welche er an seine Schüler weitergab. So wurden auch diese Behandlungsansätze und Methoden weiterentwickelt und verbreitet.

Das craniosacrale System besteht aus folgenden Anteilen, mit und an denen auch gearbeitet wird:
  • 28 Schädelknochen, Kreuz- und Steissbein
  • Schädelnähten
  • Liquor und Liquorsystem (Hirnflüssigkeit)
  • Hirn- und Rückenmarkshäute
  • Hirnflüssigkeitsbildende und -resorbierende Systeme
  • ZNS

Das craniosacrale System ist bei allen Lebewesen, die ein Gehirn und Rückenmark besitzen, vorhanden. Es formt sich bereits im Mutterleib und arbeitet bis zum Tod. Man geht davon aus, dass sich die Hirnflüssigkeit rhythmisch zwischen Gehirn und Kreuzbein bewegt. Dieser Rhythmus setzt sich dann durch den gesamten Körper fort. Um den craniosacralen Rhythmus wahrzunehmen wird der Körper während der Behandlung sanft berührt. Dies wiederum ermöglicht es, Spannungen und Blockaden im Körper wahrzunehmen und durch feine Impulse auszugleichen. Das System selbst entscheidet, welche Impulse zu welchem Zeitpunkt aufgenommen und ausgeführt werden.
Die Behandlung wird am angezogenen Menschen durchgeführt und ist sehr sanft. Deshalb findet sie auch soviel Anklang bei Schmerzpatienten, Patienten mit Schleudertrauma, bei Schwangeren und Säuglingen.

Die craniosacrale Therapie ist prozessorientiert und versucht den Menschen als Ganzes wahrzunehmen. Man möchte dem Körper die Zeit geben, sich selbst zu regulieren. Deshalb ist es sinnvoll, grössere Therapieabstände zu machen. Viele Patienten spüren zu Beginn der Therapie noch nicht viel, vielleicht eine angenehme Körperwärme, aber auf jedenfall eine tiefe Entspannung. Mit der Zeit spüren die meisten aber immer mehr und können dem Therapeuten deutliche Informationen geben, wo sie ein pulsieren, vibrieren, ziehen oder schieben wahrnehmen. Meist benötigt es etwas Geduld, dieses feine System wieder wahrzunehmen.
Ziel dieser Methode ist es, den Körper zu regulieren, die Selbstheilungskräfte anzuregen, die Zirkulation und nervale Funktion zu normalisieren und die Spannungen der Körperfaszien auszugleichen. Die Behandlung wird mit grösster Achtsamkeit und Sorgfalt durchgeführt. Der Persönlichkeit des Patienten wird wertfrei begegnet.

Anwendungsbeispiele
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schleuder-, Sturz- oder Stauchtrauma
  • diverse Schmerzzustände
  • Schwindel
  • Tinnitus
  • kieferorthopädische Probleme
  • Stresszustände
  • Schlafstörungen
  • Sehstörungen
  • Narben nach Operationen oder Verletzung
  • Begleitung in der Schwangerschaft
  • Spuckkinder
  • Schreikinder
  • Schiefhals bei Neugeborenen
  • Koliken
  • Unterstützung in belastenden Lebenssituationen
  • psychosomatische Beschwerden