Die Behandlung von Säuglingen und Kindern unterliegt anderen Regeln. Während die Behandlungen am erwachsenen Menschen meistens in einem sehr ruhigen Rahmen stattfinden, so finden Behandlungen mit Säuglingen und Kindern während dem Spiel statt.
Leider verlaufen nicht alle Schwangerschaften und Geburten ohne Komplikationen. Für Mutter und Kind stellt die Geburtsphase oft eine enorme Belastung und erhöhtem Stress dar. Nabelschnurumschlingung, Zangen- oder Saugglockengeburten oder auch sonstige Komplikationen können Stressoren sein, welche sich auf das Wohlbefinden von Mutter und Kind auswirken können.
Während der Behandlung wird vor allem darauf geachtet, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen. Somit ist es auch gestattet während der Behandlung zu stillen, zu füttern, zu spielen, zu singen und zu lachen und zu weinen. Die meisten Säuglinge entspannen sich wunderbar während der Behandlung und schlafen häufig ein. Ebenfalls ist eine vermehrte Darmaktivität zu verzeichnen. Bei älteren Kindern finden die Behandlungen oft während dem Spiel statt. Wir erleben hier weniger therapeutische Sitzungen, vielmehr sprechen wir hier von therapeutischen Augenblicken.
Viele Prozesse die ein Kind in seiner Entwicklung durchmacht sind gegeben. Diese Prozesse werden durch die Behandlungen weder ausgeschaltet noch übergangen. Es ist mir sehr wichtig, dass die Behandlungen in einem grosszügigen Zeitfenster stattfinden. Deshalb reserviere ich immer eine volle Stunde, verrechne aber lediglich die aktive Gesprächs- und Behandlungszeit (mindestens jedoch 20 Minuten). Ich bitte die Eltern auch um Geduld. Kleine Kinder haben einen starken Willen und ein gesundes Misstrauen gegenüber fremden Menschen – und das ist auch gut so. Somit kommt es nicht selten vor, dass man während der ersten Behandlung, lediglich an einem Elternteil arbeitet, damit das Kind auch verstehen kann, was passieren wird.